Aufwandskonten erklärt

Was hat es mit diesen Aufwandskonten auf sich? Das schauen wir uns in hier an.
Geschrieben von Nicolas Haemmerli
Aktualisiert vor 1 Jahr

Mit MILKEE hast du die Möglichkeit, deine Ausgaben direkt einem Aufwandskonto zuzuteilen. Die Aufwandskonten sind am Ende des Jahres auf deinem Jahresabschluss ersichtlich und bieten dem Steueramt einen tieferen Einblick in deine Finanzen. In diesem Artikel lernst du, wann welches Aufwandskonto zu verwenden ist.

Es ist wichtig zu verstehen, dass du grundsätzlich nicht dazu verpflichtet bist, diese Aufwandskonten zu nutzen. Sie helfen dir und dem Steueramt einfach, deine Ausgaben besser zu verstehen.

Mach dir also keinen zu grossen Kopf, wenn du nicht ganz sicher bist, in welches Aufwandskonto deine Ausgabe kommt. Hauptsache ist, du hast sie erfasst!

Woher kommen die Aufwandskonten?

Aufwandskonten haben nichts mit Bankkonten zu tun. Der Begriff kommt ursprünglich aus der doppelten Buchhaltung. Wir haben uns beim erstellen unserer Aufwandskonten am Schweizer Kontenrahmen für KMU orientiert. Den vom Bund veröffentlichten Kontenrahmen findest du hier.

Aber keine Angst, du musst natürlich nicht dazu in der Lage sein, eine doppelte Buchhaltung zu führen. Nachdem du diesen Artikel gelesen hast, wirst du merken, dass das keine Hexerei ist.

Wenn du eine vereinfachte Buchhaltung führst, müsstest du diese Informationen bei deinem Jahresanschluss theoretisch nicht preisgeben. Doch es hilft dir enorm, wenn du deine Ausgaben in diese Aufwandskonten unterteilt sind. Denn so weisst du stets, wofür du wie viel Geld ausgibst. Zudem sagt das Steueramt nie nein zu zusätzlicher Transparenz.

Aufwandskonten verstecken / deaktivieren

Du kannst Aufwandskonten in den Einstellungen auch verstecken. Das ist nützlich, wenn du z.B. kein Fahrzeug hast und diese Option von der Auswahl entfernen willst.
Dies kannst du jederzeit rückgängig machen.

Du kannst deine Aufwandskonten übrigens auch per Drag and Drop sortieren. Dies ist hilfreich, wenn du gewisse Konten besonders häufig brauchst.

Kann ich eigene Aufwandskonten erfassen?

Nein, du kannst keine eigenen Aufwandskonten erfassen.
Wenn du das Gefühl hast, wir hätten ein wichtiges Konto vergessen, kannst du dich jederzeit bei uns melden und wir prüfen das.

Welches Aufwandskonto muss ich wann verwenden?

Nun gehen wir alle Aufwandskonten kurz durch.

Dienstleistungsaufwand
Als Dienstleistungsaufwand erfasst du Kosten, die durch den Bezug von externen Dienstleistungen zustande kommen.

Materialaufwand
Unter Materialaufwand sind Kosten zu verstehen, die durch den Einkauf von Materialien zustande kommen. Bist du also z.B. Maler:in und benötigst einen Eimer voll Farbe für dein Kundenprojekt, kannst du das unter diesem Aufwandskonto erfassen.
Aber auch Ausgaben für Materialien, die nicht direkt mit einem Auftrag zusammenhängen können hier erfasst werden. Wenn du also einfach für dich neues Briefpapier gekauft hast, kannst du das ebenfalls hier erfassen.

Sozialleistungen
Hier erfasst du alle Sozialleistungen, die du bezahlst. Das können z.B. sein:

  • AHV/IV/EO-Beiträge (also die 1. Säule)
  • Pensionskassenbeiträge (2. Säule, freiwillig und nur zu 50% abziehbar)
  • Alle weiteren Sozialleistungen, z.B. Unfallversicherung für dich und deine Mitarbeitenden oder die Krankentaggeldversicherung.

Lohnaufwand
Wenn du Mitarbeitende hast, kannst du deren Lohnkosten hier erfassen. Beachte jedoch, dass Zahlungen an die AHV unter dem Aufwandskonto «Sozialleistungen» zu erfassen sind.

Raumaufwand
Unter Raumaufwand sind alle Ausgaben zu erfassen, die mit deinem Büro zusammenhängen.
Die meisten Selbständigen arbeiten von zu Hause aus. In diesem Fall ist es von Kanton zu Kanton unterschiedlich, wie viel du von deiner Miete als Ausgabe erfassen darfst. KTIPP hat hierzu eine super Übersicht der verschiedenen Formel gemacht. Du findest den Artikel hier.

Wenn du hingegen ein eigenes Büro hast oder z.B. in einem Coworking Space arbeitest, kannst du die gesamten Kosten als Ausgabe erfassen.

Bei der Miete lohnt es sich, eine wiederkehrende Buchung zu erstellen.

Informatikaufwand
Telefonrechnungen, Kosten für Software, Internet, Briefpapier... Alles, was mit IT oder Büromaterial zu tun hat, kannst du hier erfassen.
Bitte beachte aber, dass Ausgaben über 1000.- CHF als Abschreibung erfasst werden sollten.

Finanzaufwand
Hier trägst du alle Kosten ein, die deine Bank dir verrechnet. Beachte hierbei jedoch, dass diese Kosten direkt mit deinem Geschäft zu tun haben müssen. Die Ausgaben für dein Privatkonto haben hier nichts zu suchen.

Fahrzeug- und Reiseaufwand
Dieses Aufwandskonto ist für jegliche Ausgaben im Zusammenhang mit geschäftlichen Reisen und deinem Fahrzeug gedacht. Zugtickets, Limes, oder Ubers, kannst du also auch hier erfassen.

Unterhalt, Reparatur, Ersatz
Dieses Aufwandskonto betrifft meist das Fahrzeug oder deinen Computer. Wenn du andere Maschinen hast, z.B. einen 3D Drucker, und du Ersatzteile o.Ä. dafür benötigst, kannst du das hier erfassen. Grundsätzlich können hier alle Reparatur- und Unterhaltsaufwendungen erfasst werden, die du für dein Geschäft getätigt hast.

Werbeaufwand
Hier kommen Ausgaben rein, die du für die Kundengewinnung und die Repräsentation deines Unternehmens brauchst. Plakate, Flyer, Google Ads, Facebook Ads und so weiter.

Aus- und Weiterbildung
Aus- oder Weiterbildungen, die du im Rahmen deiner Geschäftstätigkeit machst, können hier erfasst werden.

Übriger Betriebsaufwand
Hier kommt der ganze Rest rein, den du bis jetzt nirgends zuordnen konntest.

Wenn du weitere Fragen hast, melde dich jederzeit per Livechat oder per E-Mail bei uns.
Hat das Ihre Frage beantwortet?